Am vergangenen Samstag besuchten 7 Kameraden der Feuerwehr Buch am Forst den Lehrgang „Hochwasserschutz“ der Kreisbrandinspektion Lichtenfels. „Die Feuerwehr Buch bei einem Lehrgang für Hochwasserschutz – was machen die denn da?“, mag sich der ein oder andere nun fragen.
Aber auch uns kann jederzeit ein Starkregenereignis heimsuchen, wie es sich beispielsweise am Vatertag des letzten Jahres noch in relativ schwacher Form zugetragen hat. Zudem sind natürlich auch wir an der Reihe, wenn der Main über die Ufer tritt und die städtischen Mitbewohner in Lichtenfels unsere Hilfe brauchen.
Eine Reise in die Vergangenheit zeigt, welche Ausmaße ein solches Hochwasser in Stadt und Land rund um Lichtenfels anrichten kann. Am 23. Dezember 1967 – nahezu jeder Erdenbürger steckt mitten in den Vorbereitungen für das bevorstehende Weihnachtsfest – kommt es für viele Landkreisbewohner in den tieferen Lagen knüppeldick.
An diesem Tag kam leider alles zusammen, was man sich nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen vermochte – die Engstelle „Lichtenfels“ im Main wurde von den Wassermassen regelrecht überrollt. Starke Regenfälle und die für diese Jahreszeit relativ hohen Temperaturen führten zu einer extremen Schneeschmelze sowohl im Fichtelgebirge als auch im Thüringer Wald, deren Ausläufer alle in den Main münden. Um auch nur ansatzweise ein Gefühl für das Ausmaß der damaligen Katastrophe zu bekommen, möchte ich Sie nun bitten, sich die Eisenbahnunterführung zwischen Schützenplatz und Marktplatz in der Coburger Straße in Lichtenfels vorzustellen. Der damalige Pegelstand erreichte die Unterkante der Eisenbahnbrücke – die Unterführung war also komplett überflutet. Auch der damalige Landkreis Staffelstein und die Gemeinde Michelau hatten stark mit den Wassermassen zu kämpfen.
Gerade durch den Klimawandel werden Hochwasser- und Starkregenereignisse immer präsenter – die Wahrscheinlichkeit für die Wiederholung der oben geschilderten Notlage nimmt daher mehr und mehr zu. Genau aus diesem Grund bildeten wir uns zum Schutz der Allgemeinheit auf diesem Themengebiet fort. So erlernten wir beispielsweise verschiedene Techniken zur Befüllung sowie der Anwendung von Sandsäcken. Zudem wurde natürlich das strukturierte Vorgehen im Ernstfall behandelt, wie zum Beispiel die Sicherung von wichtigen Verkehrswegen und Gebäuden – beispielsweise von Krankenhäusern. Zu guter Letzt errichteten wir mit den vorher befüllten Sandsäcken eine Deicherhöhung sowie eine Deichfußsicherung am Deich in der Mainau.
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Kreisbrandmeister Oliver Schardt sowie dem Gefahrenschutzzug Lichtenfels/Main für die Ausrichtung des überaus interessanten Lehrgangs.
Text: FF Buch am Forst