E-Mail Timm Vogler 17.12.2020

Liebe Kameradinnen und Kameraden,

nach einem relativ entspannten Sommer und Herbst hat sich die Corona-Lage exponentiell in den vergangenen Wochen zugespitzt und verschärft sich leider täglich. Am 09. Dezember 2020 hat der Staatsminister des Innern, für Sport und Integration erneut den Katastrophenfall im Freistaat Bayern festgestellt und bekanntgemacht. Seit letzter Woche tagt auch wieder die Führungsgruppe-Katastrophenschutz des Landratsamtes Lichtenfels regelmäßig.

Die bislang ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben nicht zu einem spürbaren landesweiten Rückgang der Infektionszahlen geführt. Das Infektionsgeschehen entwickelt sich in allen Bevölkerungsgruppen, unabhängig von lokalisierbaren Ausbruchsgeschehen und erschwert die Möglichkeit der schnellen Nachvollziehbarkeit und damit Durchbrechung der Infektionsketten. Die Zahl der täglichen Todesfälle ist erschreckend.

Die Lage in unserem Landkreis entwickelt sich derzeit leider wieder sehr dynamisch. Die Zahl der Infizierten steigt – wie überall auf der Welt – kontinuierlich an. Eine Vielzahl an Menschen in den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, im Landratsamt, im Gesundheitsamt, in der Teststelle, usw. arbeiten mit Hochdruck an der Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie. Und dies bestimmt auch noch in den kommenden Monaten. Mehrere Mitbürger liegen in kritischem Zustand auf der Intensivstation. An dieser Stelle möchte ich einen herzlichen Dank an alle Ärzte, Pflegekräfte und sonstige Mitwirkende in unserem Klinikum in Lichtenfels, in unseren Alten- und Behindertenheimen und sonstigen medizinischen Einrichtungen sowie beim Rettungsdienst aussprechen, deren Verantwortliche alle in sehr engem Kontakt mit uns Mitgliedern der Führungsgruppe-Katastrophenschutz stehen und gemeinsam und einvernehmlich an Lösungen arbeiten.

Nach dem Errichten und erfolgreichen Betrieb der Abstrichstelle für potentielle Corona-infizierte Menschen in Burgkunstadt wurde in den vergangenen Wochen in Rekordzeit die zukünftige Impfstelle des Landkreises Lichtenfels in der Gabelsberger Straße in Lichtenfels baulich und organisatorisch errichtet, dies seit dem 15. Dezember einsatzklar ist.

Die entsprechenden Vorbereitungen für die künftige Schutzimpfung gegen COVID-19 laufen im Landkreis Lichtenfels auf Hochtouren. Noch wurde kein Impfstoff zugelassen, jedoch soll dieser nach den heutigen Informationen aus dem Bundesgesundheitsministerium noch Ende diesen Jahres zum Einsatz kommen. Die Zeit bis zur endgültigen Zulassung müssen wir daher sinnvoll nutzen. Mit dem Anlaufen des Impfbetriebs werden zunächst ganz bestimmte Zielgruppen vorrangig geimpft, u.a. das Personal von Krankenhäusern, das Personal und die Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen u.a. Die Ständige Impfkommission (STIKO) geht davon aus, dass es sich dabei um die Bevölkerungsgruppen handelt, die am meisten gefährdet sind und am ehesten stationär aufgenommen werden müssen. Durch die Impfung soll sich die Lage auf den Intensivstationen der Krankenhäuser entspannen. Erst im Anschluss sollen auch andere Personen-/Berufsgruppen nach einer Prioritätenliste geimpft werden.

In unserem Impfzentrum kann es dazu kommen, das nicht alle Impfdosen vor dem Ablauf der relativ kurzen Aufbrauchfrist verbraucht werden können. Daher müssen wir uns im Hinblick auf die rechtzeitige Weitergabe des Impfstoffs mit anderen Impfzentren austauschen/abstimmen. Darüber hinaus muss unser Impfzentrum einen sogenannten “Reserve-Impfplan” vorhalten: Potentielle Impfwillige aus den Reihen der kritischen Infrastruktur (Polizei, Rettungsdienst, THW und Feuerwehr) sollen vorab namentlich erfasst und ggf. kurzfristig kontaktiert werden, um den restlichen Impfstoff vor dessen Verfall aufzubrauchen.

Diese namentliche Erfassung möchten die Mitgliedern der Führungsgruppe-Katastrophenschutz, auch aus Datenschutzgründen, derzeit nicht im Impfzentrum vornehmen. Hier haben die Mitglieder der Führungsgruppe-Katastrophenschutz die pragmatischste Lösung entschieden, dass im Bereich der Feuerwehr jeder Kommandant die Impfwilligkeit seiner Kameraden erfasst und dokumentiert. Diese Listen verbleiben bei den Kommandanten. Sollte dann der oben geschilderte Fall eintreten und Impfstoff zur Verfügung stehen, der nicht an die zunächst prioritären Impfgruppen verimpft werden kann, würde eine schnelle Kontaktaufnahme über die Mitglieder der Kreisbrandinspektion mit dem Kommandanten erfolgen, der dann wiederum unverzüglich die erfassten impfwilligen Kameraden seiner Feuerwehr kontaktiert und über die Möglichkeit der kurzfristigen Impfung informiert. Die Details des konkreten Verfahrens werden noch von den beiden Leitern der Impfstelle Herrn Baum und Herrn Dr. Murmann in Abstimmung mit der Führungsgruppe-Katastrophenschutz festgelegt.

Ich bitte Euch daher, diese vorgenannte Abfrage in Euren Feuerwehren in den kommenden Tagen bis spätestens 22.12.2020, 12.00 Uhr  vorzunehmen. Dem zuständigen Gebietskreisbrandmeister sind lediglich die Anzahl an impfwilligen Kameradinnen und Kameraden der eigenen Feuerwehr bis zum vorgenannten Termin zu übermitteln.  Die Erreichbarkeit der Impfwilligen ist durch den Kommandanten zu dokumentieren und sicher aufzubewahren (vor dem Zugriff Dritter schützen). So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Impfstelle schnell und einfach einen Reserve-Impfplan erstellen und im Fall der Fälle auch umsetzen. Jeder Impfwillige kann sich natürlich auch wieder aus dieser Liste entfernen lassen. Aus der Aufnahme in die Liste entsteht weder ein Impfanspruch noch eine Impfpflicht. Alle Personen können sich jederzeit frei neu entscheiden.

Sobald weitere Informationen vorliegen, wie Aufklärungsbögen und Einwilligungserklärungen, werde ich Euch diese zukommen lassen. Selbstverständlich findet vor der tatsächlichen Impfung noch eine Impfaufklärung durch den diensthabenden Arzt im Impfzentrum statt.

Ich betone mit Nachdruck, dass die kommenden Wochen die kritischste Zeit während der gesamten Pandemie werden wird. Wir müssen alle in den kommenden Wochen und Monaten als Führungskräfte Sorge dafür tragen, dass wir wenigstens die Einsatzbereitschaft einigermaßen aufrecht halten können.

Welche möglichen Auswirkungen dieser landesweite Katastrophenfall für unsere Einsatzkräfte in den kommenden Tagen und Wochen noch darüber hinaus haben wird, lässt sich aus heutiger Sicht lediglich erahnen. Ich halte Euch auf dem Laufenden, sobald es etwas neues hierzu gibt und verweise in diesem Zusammenhang nochmals auf die zentral geführte Homepage des Landratsamtes, auf der jederzeit die neuesten Erkenntnisse hierzu veröffentlicht werden.

Ich bedanke mich abschließend bei allen Kameradinnen und Kameraden aus der gesamten Blaulichtfamilie für die hervorragende Zusammenarbeit und uneingeschränkter Unterstützung während der gesamten bisherigen Pandemiephase und wünsche Euch trotz aller Rahmenbedingungen ein frohes und zugleich besinnliches Weihnachtsfest und für das neue Jahr 2021 vor allem Glück, Lebensfreude und ganz ganz viel Gesundheit.

Bleibt alle gesund!!!

Mit freundlichen Grüßen

Timm Vogler                                


Kreisbrandrat des Landkreises Lichtenfels
Brandschutzdienststelle


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